Sedna ist eine mythologische Figur und Göttin der Inuit, die in der Mythologie der Inuit-Völker Nordamerikas vorkommt. Sie ist eine Meeresgöttin und wird oft als Herrscherin über die Tiere des Meeres angesehen.
Nach der Mythologie der Inuit war Sedna einst eine junge Frau, die von ihrem Vater gegen ihren Willen mit einem Vogelmann verheiratet wurde. In einigen Versionen der Geschichte wird berichtet, dass sie ihn heiratete, um vor einer möglichen Armut zu fliehen, während andere erzählen, dass sie gezwungen wurde. Sednas Vater brachte sie zu ihrem Ehemann, indem er sie in einem Kajak auf das Meer hinausbrachte.
Nach der Hochzeit stellte sich heraus, dass der Vogelmann in Wahrheit ein großer Vogel mit menschlichem Gesicht war. Sedna war von ihm enttäuscht und wollte zu ihrer Familie zurückkehren. Doch der Vogelmann ließ es nicht zu und warf sie aus dem Kajak ins Meer.
Sedna klammerte sich an das Kajak, aber ihr Vater schnitt ihr Finger ab, um sie loszuwerden. Jeder abgetrennte Finger verwandelte sich in ein Meereslebewesen, wie zum Beispiel Fische oder Robben. Sedna selbst sank auf den Grund des Meeres und wurde zur Göttin der Tiere des Meeres.
Die Inuit glaubten, dass Sedna die Kontrolle über die Tiere des Meeres hatte und dass sie den Jägern Wohlstand und Nahrung verschaffen konnte, wenn sie sie gnädig stimmten. Um Sednas Gunst zu gewinnen, wurden ihr Opfergaben dargebracht, beispielsweise durch das Werfen von Fisch- oder Robbenkadavern ins Meer.
Sedna wird oft als eine Frau mit langen Haaren dargestellt, die im Wasser treibt oder sich im Ozean bewegt. Sie ist eine wichtige Figur in der Inuit-Mythologie und spielt eine zentrale Rolle in ihren spirituellen Praktiken und Bräuchen im Zusammenhang mit der Meeresjagd.
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